Die Frage, wie Bitcoin im Falle einer Ehescheidung behandelt werden sollte, wird jetzt von einem rabbinischen Gericht in Israel beantwortet.
Bitcoin und die Eheschließung
Ein rabbinisches Gericht in Israel muss sich zum ersten Mal mit der Kryptowährung Bitcoin auseinandersetzen. In dem Fall vor dem religiösen Gericht geht es um eine Scheidung.
Das israelische Paar, eine hoch angesehene Bankerin und ein leitender Angestellter einer Wertpapierfirma, hatte erst vor drei Monaten geheiratet. Nach jüdischer Tradition muss der Ehemann seiner Frau im Falle einer Scheidung eine Entschädigung zahlen. Die Höhe der Zahlung wird am Hochzeitstag festgelegt. Der Brauch schreibt eine symbolische Summe vor, da diese neben einer möglichen Unterhaltszahlung, die von einem Zivilgericht festgesetzt wird, gezahlt werden muss. In dem vorliegenden Fall entschied sich der Ehemann für eine Zahlung von 30 Bitcoin, welche zum damaligen Zeitpunkt rund zwei Millionen Schekel wert waren.
Seine Frau sagte vor Gericht, dass zwar einige Gäste über diese Geste gestutzt hatten, aber „wir dachten, dass es elegant und cool ist…in den alten Zeiten sprach man über 50 Kamele und ein Dutzend Silbermünzen und heute spricht man über Bitcoin“.
Bitcoin und die Ehescheidung
Die Bankerin wandte sich an das rabbinische Gericht, um ihre Entschädigung in Höhe von zwei Millionen Schekel einzufordern. Zwar stimme ihr noch Ehemann einer Zahlung zu, jedoch wolle er die Abfindung in Höhe des aktuellen Umrechnungskurses zahlen. Zum Zeitpunkt der Scheidung würde dies einen Betrag von nur etwa einer Million Schekel darstellen.
Nach Angaben der Frau hätte ihr Ehemann jedoch anfänglich vorgehabt, zwei Millionen Schekel aufzuschreiben, um vor den Familien und Freunden gut dazustehen. Sie hätte ihn jedoch davon überzeugen können, 30 Bitcoin aufzuschreiben, da diese Summe nicht „überheblich“ wirken würde. Sie sagte: „Meine Ehemann ist ein Anleger und ich bin eine Bankerin und wir hatten uns darauf geeinigt, dass Bitcoin eine legitime Währung ist. Wenn er die Summe von zwei Millionen Schekel nicht an unserem Hochzeitstag genannt hätte, würde ich auch nicht nach dieser Summe fragen.“
Nun muss das rabbinische Gericht darüber entscheiden, wie viel der Ehemann seiner Frau zahlen muss.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.
Wäre der Bitcoin Kurs gestiegen hätte die Dame wohl auch nicht weniger haben wollen. Somit sollte sie exakt 30 Bitcoin erhalten, wenn dies die Tradition ist. Das ist ohnehin eine gute Summe für 3 Monate.
Wie kam es eigentlich zur Scheidung?