Nordkorea steht unter dem Verdacht, Börsen im Nachbarstaat Südkorea gehackt zu haben. Bereits in der Vergangenheit wurde der Staat durch zwielichtigen Bitcoin-Aktionen auffällig. Unter anderem soll Nordkorea durch Bitcoin-Mining Sanktionen umgehen. Nun sollen nach Angaben verschiedener Medien „100 Millionen Won in Bitcoin zwischen 2013 und 2015“ gestohlen worden sein.
Nordkorea unter Verdacht
Zufolge der Polizei handelte es sich bei dem Hackerangriff um eine „Spear-Phishing-Attacke“. Die Hacker aus Nordkorea gaben sich dabei als Regierungsbeamte aus. In einem Artikel auf Silicon Angle heißt es, dass die Angreifer es konkret auf Mitarbeiter von Bitcoin-Börsen abgesehen hatten. Diese erhielten E-Mails mit Malware. Auf Silicon Angle wird ein Sprecher der Polizei wie folgt zitiert: „Die Hacker schickten 10 E-Mails zu jeweils 25 Mitarbeitern von vier verschiedenen Bitcoin-Börsen.“
Ein Bericht von Fire Eye Inc. bestätigt nun diese Angriffe. Sie konnten die Aktivitäten Hackern in Nordkorea zurechnen. Ihnen zufolge waren drei Bitcoin-Börsen von den Hackerangriffen betroffen. In dem Artikel auf Silicon Angle heißt es über den Angriff:
„Südkoreas Bitcoin-Börsen wurde bereits in der Vergangenheit gehackt. Möglicherweise wurden Millionen im Juli bei Bithumb gestohlen. Nordkorea konnte zwar nicht direkt mit dem Hack in Verbindung gebracht werden, könnte jedoch auch eine andere Rolle dabei gespielt haben. Es ist auch möglich, dass Nordkorea nur eine indirekte Rolle, wie durch die Beauftragung von Dritten für den Angriff, gespielt hat.“
Gründe für den Hackerangriff und Bitcoin-Mining in Nordkorea
Es scheint ganz so als hätte das politische Klima zwischen Nordkorea und der Weltgemeinschaft seinen Siedepunkt erreicht. Als Folge der Atomtests des Landes, wurden zahlreiche Sanktionen gegen die Volksrepublik erlassen. Um diese Sanktionen zu umgehen, soll Nordkorea selbst Bitcoin-Mining betreiben. Auch das Hacken von Bitcoin-Börsen in Südkorea würde in dieses Schema passen.
Record Future, veröffentliche mit Hilfe von Daten der Suchmaschine Google eine Analyse der Internetaktivität in Nordkorea. Die Daten legen nahe, dass Nordkorea bereits seit dem 17. Mai Bitcoin-Mining betreibt.
Bitcoin-Handel in Südkorea
Südkorea ist aufgrund des großen Handelsvolumen ein geeignetes Ziel für Hackerangriffe. Das Handelsvolumen ist auf über 15.400 Bitcoin gestiegen. In einem Bericht über den Handel in Korea heißt es:
„Das tägliche Handelsvolumen Koreas ist am 21. September auf 15.408 Bitcoin (rund 65,1 Milliarde Won) gestiegen. Der Marktanteil der Südkoreanischen Won lag bei 5,55%, während der Chinesische Yuan bei 4,97% und der Euro bei 4,77% lag. Vor der Won liegen der Yen (Japan) mit 43,13% und der US-Dollar mit 32,73%.“
Mit einem derart hohen Handelsvolumen ist es kein Wunder, dass südkoreanische Börsen zum Opfer von Hackerangriffen werden könnten. Es bleibt abzuwarten, ob Bitcoin eine besondere Rolle in dem Konflikt zwischen den beiden Staaten spielen wird.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.