Währungsbehörde Singapur gibt weitere Details zum Projekt Ubin bekannt

Die Währungsbehörde Singapur, die Zentralbank der Region, hat weitere Details zu ihrem dreistufigen Plan für die weltweite Verbindung von Zentralbanken mithilfe der Distributed-Ledger-Technologie veröffentlicht.

Durch das Vorhaben mit dem Namen „Projekt Ubin“ sollen internationale Transaktionen zwischen verschiedenen Zentralbanken mithilfe der Blockchain in Echtzeit möglich sein.

Unter dem aktuellen System werden nur Transaktionen über einen sehr hohen Geldbetrag oder von besonderer Wichtigkeit in Echtzeit ausgeführt. Bei einem erfolgreichen Abschluss des Projekts Ubin sollen internationale Zahlungen und Sicherheitszahlungen innerhalb von nur wenigen Sekunden durchgeführt werden können.

Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem Banken-Konsortium R3 entwickelt und unter anderen unterstützen Banken wie die Bank of America Merrill Lynch, die Credit Suisse, JPMorgan und die Mitsubishi UFJ Financial Group das Projekt.

Die erste Phase des Projekts

Die erste Phase des sechswöchigen Projekts wurde am 23. Dezember 2016 abgeschlossen. Am 9. März folgte dann die offizielle Bekanntmachung sowie die Veröffentlichung des White Papers, welches die ersten Ergebnisse der Zusammenarbeit beinhaltete.

Das vierundvierzigseitige Dokument, an dessen Veröffentlichung auch Deloitte beteiligt war, enthielt auch Informationen über die „Tokenisierung“ des Singapur Dollars (SGD) mithilfe der DLT. Dort wurde auch erklärt, wie Rückschlüsse aus einem ähnlichen R3-Projekt (Projekt Jasper) berücksichtig wurden, um einen Ethereum-Prototyp zu entwickeln.

Ebenfalls aufgeführt wurde, wie die Effizienz von Transaktionen zwischen Online-Wallets verbessert werden könnte.

Auf der Suche nach Lösungen

Nun beginnt die zweite Phase des Projektes.

In dieser Phase soll vor allem getestet werden, wie Transaktionen im Vergleich zum alten System schneller bearbeitet werden können. Momentan werden diese nach einem „klassischen Algorithmus“ abgewickelt.

Für diesen Prozess wird stets ein zentraler Umschlagspunkt benötigt, welcher mithilfe aller Informationen die Nettosumme berechnet, welches in den meisten Fällen zu einer Verlängerung der Bearbeitungszeit führt. Wenn Projekt Ubin erfolgreich ist, wird dies nicht mehr nötig sein.

Die zweite Phase des Projektes ist ebenfalls in drei Schritte eingeteilt. Während des ersten Schritts werden nun die Mechanismen von Smart-Contracts genauer unter die Lupe genommen, erklärte ein Vertreter der Behörde. Außerdem wurden speziell für Projekt Ubin 10 neue Mitarbeiter angestellt.

In dem nächsten Schritt der zweiten Phase soll die Komptabilität der Plattform mit den zentralen Wertpapierverwahrstellen, wie beispielsweise der Wertpapierbörse Singapore Exchange Ltd. (SGX), welche von der Währungsbehörde beaufsichtigt wird, untersucht werden.

Im letzten Schritt soll es zu einer Einführung von Kryptowährungen zwischen verschiedenen Zentralbanken kommen.

Zentralbanken und die Blockchain

Der Plan der Währungsbehörde die Skalierung und die Privatsphäre der DLT zu verbessern, verdeutlicht, dass Banken nicht mehr bereit sind, die Blockchain ohne Modifizierung oder eine Testphase für eine Dezentralisierung von Dienstleistungen einzusetzen.

Im letzten August hatten verschiedene Banken wie die BNY Mellon, die Deutsche Bank, Santander und UBS erwogen, eine eigene Coin auf den Markt zu bringen. Auch dieses Projekt war umstritten und sollte Token-Anlagen mithilfe der DLT übertragen.

Auch die kanadische und die englische Zentralbank haben vor kurzem öffentlich über die Grenzen der Blockchain-Technologie diskutiert.

Ein weiteres Konsultationspapier für Projekt Ubin, welches die Reichweite beschreiben wird, soll ebenfalls bald veröffentlicht werden.

Englische Originalversion

Image via Unsplash

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