Finanzstabilitätsrat veröffentlicht Bericht über Finanztechnologien

Der Finanzstabilitätsrat, welcher nach der Wirtschaftskrise 2008 gegründet wurde, hat einen Bericht über Finanztechnologien veröffentlicht, in welchem auch näher auf die Blockchain eingegangen wird.

Vertreter des Gremiums stammen von Zentralbanken, Finanzministerien, Aufsichtsbehörden und internationalen Organisationen und seine Aufgabe ist es, die nationalen Rahmenrichtlinien aus der Finanzwelt auf internationaler Ebene zu koordinieren.

Der Bericht wurde nun nach monatelanger Arbeit des Finanzstabilitätsrats (Financial Stability Board, kurz FSB) fertiggestellt. Dass der FSB auch die Blockchain und ihre Folgen für den globalen Finanzmarkt untersucht, wurde im Februar 2016 bekannt.

Zunächst heißt es in dem Bericht, dass „aktuell keine drängenden Risiken für die Finanzstabilität durch Innovationen aus der Fintech-Branche bestehen“, dennoch werden 10 mögliche Schwerpunkte, auf die sich Aufsichtsbehörden konzentrieren sollten, genannt. In Bezug auf die Blockchain wird näher auf die Auswirkungen der Technologie für zwischenstaatliche Transaktionen und die rechtliche Ungewissheit für Smart-Contracts eingegangen.

Die Autoren schreiben:

„Diese und andere rechtliche Fragen könnten sehr wichtig werden, wenn es um zwischenstaatliche Aktivitäten geht. So sind zum Beispiel durch die Blockchain Fragen aufgekommen, wie mit dem Datenschutz in verschiedenen Rechtssystemen umzugehen ist oder wie der Standort eines Vermögenswertes ermittelt werden soll, wenn keine Bank oder andere Institution, diesen aufzeichnet.“

Andererseits heißt es aber auch, dass die Blockchain zu mehr Stabilität führen könnte, da durch sie ein größerer Zugang zu Finanzdienstleistungen möglich wäre.

„Innovationen wie die digitale Identität und die DLT-Anwendungen könnten zu einer besseren Qualität und einem besseren Zugang zu Finanzdienstleistungen für den Verbraucher führen“, heißt es in dem Bericht.

Zwar enthält die Analyse des FSBs keine konkreten Politikempfehlungen für Gesetzgeber, eher verdeutlicht der Bericht, ähnlich wie bereits von anderen internationalen Organisationen gefordert, dass eine enge Kooperation zwischen verschiedenen Staaten nötig sein wird. Dies „wird besonders wichtig sein, um dem Risiko der Fragmentierung von Regulierungsrahmen zu entgehen“.

Englische Originalversion

Image via Unsplash

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