Bitcoin ist keine sichere Anlage und das ist gut so

Es wurde viel darüber geredet, dass Investoren Bitcoin als sichere Anlage für ihre Investment-Portfolios sehen. Sichere Märkte sind sehr klein und es ist schwer in diese hineinzukommen. Bitcoin scheint dafür nicht so perfekt zu passen wie einige Leute es denken.

Nun, da das Brexit Szenario eingetreten ist, gibt es große Unsicherheiten auf den Märkten. Der Goldwert steigt stark an, Bitcoin bleibt stabil und die Kapitalmärkte verzeichnen erhebliche Verluste. Vor allem verliert der Pound Sterling und der Yuan deutlich an Wert. Viele Leute erwarteten, dass die Anleger in Scharen in Bitcoin fliehen. Dies ist nicht eingetreten, ganz im Gegenteil.

Oft wird Bitcoin als sichere Anlagemöglichkeit („sicherer Hafen“) bezeichnet. Allerdings ist ein „sicherer Hafen“ per Definition, dass „ein Investment seinen Wert hält oder sogar in Zeiten von Marktturbolenzen seinen Wert erhöht.“ Bitcoin scheint dies zu erfüllen, wenn auch die Chancen theoretisch gleich sind, dass der Wert zu- bzw. abnimmt.  

Gold ist eine offensichtlich sichere Anlage und es wird allgemein als Wertspeicher anerkannt. Andere Edelmetalle kann man, wie Staatsanleihen, auch in diese Kategorie einordnen. Dabei muss allerdings beachtet werden, dass sicherer Märkte sich im Laufe der Zeit auch ändern können. Dank Zufallsereignissen, ist es auch möglich, dass Anlagen als sicherer Hafen falsch „etikettiert“ werden.

Bitcoin wird oft als sichere Anlage missinterpretiert werden, vor allem wegen der zufälligen Kauf- und Verkaufschancen. Es gibt zu jeder Zeit die Chance, dass der Bitcoinwert steigt oder fällt. Ausgeführte Trades zum richtigen Zeitpunkt können für erfahrene Händler zu einem großen Profit führen. Doch aus der Sicht einer kurzfristigen Anlage ist Bitcoin ein nicht so sicherer Markt, es sei denn, einer kann den Markt direkt beeinflussen.

Vor einigen Jahren war Bitcoin noch volatiler als heutzutage. Zugegeben, der Wert der Kryptowährung hat auch in den letzten Wochen sehr geschwankt. Allerdings wurden 2013 deutlich größerer Gewinne oder Verlust eingefahren als dies zuletzt der Fall war. Wenn es nur einen kleinen Raum für Gewinne gibt, ist es fraglich, ob Anleger Bitcoin als sichere Anlage ansehen.

Sichere Anlage für Großinvestoren?

Wenn ein Investor zehn Millionen seiner Gelder in Bitcoin investieren würde, gäbe es eine sofortige Reaktion. Zu diesem Zeitpunkt würde das dazu führen, dass 15.550 Bitcoin auf einmal gekauft werden. Eine solche Bewegung würde die Märkte aufmerksam machen und für Andere ein potentieller Auslöser sein, Bitcoins zu verkaufen. Dies könnte die erhofften kurzfristigen Gewinne des Investors zu Nichte machen. Würde sich der Anleger dann dazu entscheiden, seinen Coins mit einem kleinen Verlust zu verkaufen, würde der Bitcoinpreis beachtlich steigen.

Im Ende müssen Bitcoin Enthusiasten nur im Kopf haben, dass die Fantasie-Schlagwörter – wie sichere Hafen-Märkte – auf lange Sicht Vaproware sind. Ob nun Kryptowährungen eine sichere Anlage ist oder nicht, spielt keine Rolle. Bitcoin existiert nun seit sieben Jahren und wird noch weitere Jahre weiter leben. Die Anleger müssen noch mit der Idee der Kryptowährung warm werden, aber das ist OK.

Das Bitcoinökosystem sollte nicht zu schnell wachsen. Wenn Investoren große Teile der verfügbaren Coins halten, könnten sie zusammenarbeiten und versuchen eine gewisse Kontrolle auf das Netzwerk auszuüben. Das wäre auf keinen Fall eine günstige Situation. Bitcoin tut es in jeder Hinsicht gut, dass es langsam und stetig wächst.

Quellen:

Originalfassung von bitcoin.com

Image via flickr.com, BTC Keychain, CC

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